Startseite Vereinsleben Termine Schützenheim Kontakt Impressum

Vereinschronik

Chronik der Schützengesellschaft “Burgschützen Kallmünz e.V. gegr. 1861”

 Die Anfänge der Schützengesellschaft im 19. Jahrhundert Die Geschichte der Schützengesellschaft „Burgschützen Kallmünz“ beginnt in einer Zeit des Umbruchs sowie der revolutionären Änderungen und Entwicklungen. Die Technik revolutionierte die Epoche. Damals im Jahre 1861 war die einzige Eisenbahnlinie in der Oberpfalz noch keine zwei Jahre alt; sie führte quer durch die Oberpfalz von Nürnberg über Amberg – Schwandorf nach Regensburg. So entstand in diesem Gründungsjahr des Kallmünzer Schützenvereins z. B. auch die Bahnlinie von Schwandorf nach Cham. Nur zwei Jahre jünger ist die Strecke Schwandorf - Weiden und ganze zwölf Jahre jünger die Bahnlinie von Regensburg über Neumarkt nach Nürnberg. Die Zahlungsmittel waren nicht Euro und Cent oder Mark und Pfennige, sondern Gulden, Kreuzer und Heller. Entfernungen wurden nicht nach Metern und Kilometern gemessen, sondern nach Zoll, Fuß, Ellen und Meilen. In dieser Zeit wurde durch Werner von Siemens die 1. Dynamomaschine erfunden. Der Gänsekiel - als Schreibmittel - wurde von der Stahlfeder abgelöst. Folgende weitere Erfindungen erleichterten die Existenz der Menschen: Da waren z. B. die Erfindungen der Strickmaschine, des Maschinenwebstuhls, der Nähmaschine, der Gasbeleuchtung, des Streichholzes, der elektrischen Beleuchtung, der Photographie, des Dynamits und vieles, vieles mehr. Dass diese Neuerungen die Menschen von damals nicht nur erfreuten, sondern auch beunruhigten oder auch überforderten, kann man sich vorstellen. Kurz gesagt, der Fortschritt kämpfte gegen die Reaktion und machte vielen Menschen Angst vor der Zukunft. Deutschland noch ungeeint – Gründungszeit 1861 Deutschland, noch in eine Unzahl von Teilstaaten zerrissen, rang um seine Einigung. Es waren turbulente Zeiten des 19. Jahrhunderts und sie warfen ihre Wogen selbst in die kleinsten Orte. Das Bürgertum stand im Kampfe gegen die Reaktion. Das deutsche Nationalparlament begann seine Arbeiten mit der Festsetzung der „Grundrechte des deutschen Volkes“. Darin sollte auch die Versammlungs- und Vereinsfreiheit verankert sein. Der Sehnsucht der Menschen nach einem einigen Deutschland wurde in mannigfachen Formen Ausdruck gegeben. Darunter fiel auch die Ausbildung von „Aug´ und Hand“ fürs Vaterland. Dieser löbliche patriotische Zweck wird wohl auch die allzeit gut vaterländisch fühlenden Kallmünzer veranlasst haben, am 09. November 1861 zur Gründung einer Schützengesellschaft „Burgschützen Kallmünz“ zusammen zu kommen.   Die Anfänge der Gründungszeit In der Urfassung der Chronik werden sechzehn Namen als Gründungsmitglieder genannt. Nach der Gründung des Vereins wuchs rasch der Kreis der Schützen. An jedem Montag wurden in der Brauerei Knauer (Bübl), dem späteren Gasthof „Zur Post“, anfänglich mit Bolzbüchsen, später mit dem abgeänderten Podewilsgewehr, Schießabende durchgeführt. Das alljährlich im April/Mai abgehaltene Strohschießen fand derartigen Anklang, sodass sich ein großer Teil der Bevölkerung von Kallmünz daran beteiligte. Nach dem mehrtägigen Schießen im Freien bildete ein großer Unterhaltungsabend mit Musik und humoristischen Einlagen den Abschluss. Jedes Jahr am Kirchweihmontag wurden auf der Streidlwiese am Schmidwöhr zwei Klafter Holz als Kugelfang aufgeschichtet, anschließend begann ein Scheibenschießen mit scharfer Munition. Am Abend folgte der große Schützenball, bei dem die gesamte Bevölkerung beim Tanz dabei war. Der Schützenverein verkörperte das gesellschaftliche Leben im Marktflecken. Die Kriegszeiten schaden der Entwicklung des Vereins Den preußisch-österreichischen Krieg 1866 überstand der Verein noch ohne größere Beeinträchtigungen, aber der deutsch-französische Krieg 1870/1871 setzte erstmals dem aktiven Vereinstreiben ein Ende. Die Zeit nach 1870/1871 mit ihrem stark materialistischem Einschlag, ließ die Ideale des Schützenwesens verblassen. Jedoch konnte sich der Verein behaupten, wenn auch nur mühselig. Trotzdem hielt der Verein regelmäßig seine Schießabende ab, weniger der Schießsport als die Geselligkeit stand dabei an erster Stelle. In den Sommermonaten ersetzte der Kegelsport das Schießen. Langsam wurde das Vereinsleben wiederum sehr rege, bis der erste Weltkrieg 1914 ausbrach. Es folgte verständlicherweise eine längere Ruhephase im Vereinstreiben; die Kallmünzer Bürger hatten andere Sorgen, als sich um den Schießsport und die Vereinsarbeit zu kümmern. Erst im Jahre 1929 begann der Verein wieder mit dem regelmäßigerem Vereinsleben. Die Narben der Kriegszeit waren einigermaßen verheilt. Damals zählte der Verein immerhin - trotz der Kriegsverluste - 52 Mitglieder. Aus der nachfolgenden Zeit gibt es leider keine Aufzeichnungen. Bekannt ist nur, dass wiederum im Jahre 1939 - mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges - das Vereinsleben zwangsweise ruhen musste. Eine der schlimmsten Zeiten in der Geschichte des Vereins begann. Entwicklungszeit nach dem Dritten Reich Mit der Depression der ersten Nachkriegsjahre schien aller Schützengeist in Kallmünz begraben zu sein. Doch nach Überwindung vieler Schwierigkeiten fanden sich am 24. Januar 1950 erneut arbeitswillige und opferbereite Schützen zusammen und begannen mit dem Wiederaufbau des Vereinslebens. Wiederum musste bei Null angefangen werden, denn die meisten schriftlichen Vereinsunterlagen - genauso wie alle sonstigen wichtigen Vereinsmaterialien - waren in den Kriegszeiten verloren gegangen. Der Verein selbst zählte immerhin noch 43 Mitglieder. Gott sei Dank gab es noch Mitglieder, die aus der Erinnerung erzählten konnten, welche Ereignisse den Verein prägten. Bereits vom 15. - 17. August 1952 fand in Kallmünz wegen des 90-jährigen Bestehens der Burgschützen ein Schützenfest statt. Dieses Fest war damals das größte Schützenfest im Oberpfälzer Schützenbund seit dem Kriege. Ein großer Festzug und ein Preisschießen bildeten die Höhepunkte dieser Festtage. Erst im Oktober 1953 wurde begonnen eine fortlaufende Chronik zu führen, sodass erst seit dieser Zeit vollständige schriftliche Unterlagen über unseren Verein vorliegen. Vor dieser Zeit war man größtenteils auf mündliche Überlieferungen angewiesen, die nun im Jahre 1953 durch den damaligen Schriftführer Herrn Söllner - er war Lehrer in Kallmünz - noch rechtzeitig zu Papier gebracht wurden, bevor sie in Vergessenheit geraten konnten. Gesellschaftlich und sportlich top – größter Mitgliederstand Nun begann die große Blütezeit der Schützengesellschaft „Burgschützen Kallmünz“. Groß engagierten sich die Burgschützen auch bei der Gründung des Schützengaus Burglengenfeld am 10.02.1952. Damals hatten die Burgschützen Kallmünz entscheidenden Einfluss im Schützenwesen ihrer oberpfälzer Heimat. Nur zum Verständnis und Vergleich: Damals zählte der Oberpfälzer Schützenbund gerade mal 1500 Mitglieder. Am 18. August 1957 feierte der Verein mit vielen Vereinen aus Kallmünz und der gesamten Oberpfalz die Weihe der Fahne, die heute noch - restauriert - bei den Festzügen mitgetragen wird. Es folgte am 24. und 25. Juni 1961 das 100-jährige Gründungsjubiläum - ein großartiges, grandioses Fest, bei dem die gesamte Bevölkerung von Kallmünz mit feierte. Kallmünz stand euphorisch und geschlossen zu ihren Schützen. Die Mitgliederzahl des Vereins stieg auf 180 Mitglieder mit 50 aktiven Schützen. Diesen großen Mitgliederstand konnte der Verein später, in den Folgejahren, nie wieder erreichen. Die Konkurrenz der anderen Ortsvereine wurde stärker und schwächte so auch die Mitgliederbewegungen im Schützenverein. Rauswurf aus der 120-jährigen Stammwirtschaft Seit Gründung des Vereins im Jahre 1861 war die Heimat des Vereins die Gastwirtschaft „Alte Post“ (Gastwirtschaft Bayerl). Auch der Schießstand war in dieser Gaststätte untergebracht. Im Jahre 1981 - nach 120 Jahren - endete diese Verbindung. Das große Anwesen in der Vilsgasse wurde verkauft und der neue Eigentümer des Anwesens hatte andere Pläne und wollte für einen Schützenverein keinen Platz mehr zur Verfügung stellen. Zum ersten Mal in seiner traditionsreichen 120-jährigen Geschichte stand nun der Verein regelrecht auf der Straße, ohne Aussicht auf ein Unterkommen. Der Verein löste sich zwar nicht auf, wanderte mit seinen wenigen Vereinsabenden von einer Gastwirtschaft in Kallmünz zur anderen. Mehrere Möglichkeiten eines Unterkommens des Vereins wurden untersucht und mussten leider wieder verworfen werden. Die Mitgliederzahl blieb aber fast stabil. Der Verein sollte nicht durch Mitgliederaustritte zusätzlich geschwächt werden. Private Schießstätte bringt Lösung Es folgte nach einigen Jahren des Suchens, der Umbau des heutigen Münzkellers (neben dem Galeriecafe „Blaue Lilie“) in einen Schießstand. Viele unentgeltliche Arbeitsstunden mussten durch die Vereinsmitglieder geleistet werden, bis mit dem Eröffnungsschießen im Jahre 1985 der neue Schießstand in der Vilsgasse seiner Funktion übergeben werden konnte. Das kleine Vermögen des Vereins war zwar aufgebraucht, aber die Vereinssportstätte hatte ein besonderes Flair, die großartige sportliche Leistungen zuließ. So waren Gastschützen oft davon begeistert, zu welchen Bestleistungen sie in dieser Umgebung fähig waren. Ein kleiner Makel haftete dieser Schießstätte an und zwar, sie befand sich nicht im Eigentum der Schützen. Wiederum begann für den Verein eine aktive und hoffnungsvolle Zeit. Schöne, erfolgreiche Jahre folgten, bis der neue Eigentümer im Jahr 2002 wegen Eigenbedarf das Mietverhältnis dieses Kellers aufkündigte. In diesen 17 Jahren musste der Verein zwar dreimal das Vereinslokal als Versammlungsort von der „Blauen Lilie“ zur Gastwirtschaft „Zur Roten Amsel“ (Habla) wechseln, aber der Schießstand blieb derselbe. Den Wirtsleuten Habla hat der Verein dabei sehr viel zu verdanken; sie nahmen den Verein immer wieder auf, wenn er nicht wusste wohin er sollte. Auch heute im Jahre 2007 ist die Vereinsgaststätte immer noch die Gastwirtschaft „Zur Roten Amsel“. Gründung der Abteilung Kallmünzer Böllerschützen In diese erfolgreiche Zeit – zwischen den Jahren 1985 bis 2002 - gelang am 06. November 1992 die Gründung der Böllerabteilung Kallmünz, ein richtungweisendes und schicksalsreiches Ereignis. Nun begann sich der Verein auch außerhalb seiner Heimat zu engagieren. Damals schrieb der 1. Schriftführer Karl Hummel in die Vereinschronik für das Jahr 1992 folgendes nieder: In den letzten Monaten gab es bei den Schießabenden oft nur ein Thema und zwar das Böllerschießen. Am 06.11.1992 wurde nämlich die Böllergruppe gegründet. Gründungsmitglieder sind: Ludwig Miller 1. Schützenmeister Jakob Bruckschlegel jun. 2. Schützenmeister Alois Hirsch 1. Kassier Franz Bauer 2. Kassier Alois Frank 2. Schriftführer Christian Philipp 2. Jugendleiter und Gerätewart Georg Balk Erich Knauer jun. Helmut Krönauer Dirk Tamme Karl Walter Als Abteilungsleiter wurde Alois Hirsch bestimmt. 1. Schussmeister wurde Georg Balk und 2. Schussmeister Franz Bauer. Diese 11 Schützen haben sich Ende 92 und Anfang 93 eine einheitliche Vereinskleidung sowie echte Berchtesgadener Hand- und Schaftböller zugelegt. Die Unkosten von mehreren tausend Mark haben die jeweiligen Schützen selbst getragen. Am Gründungstag haben alle 11 Schützen mit Erfolg die erforderliche staatliche Prüfung abgelegt. Die ersten Gedanken zum Böllern kamen beim Fest des Spielmannszuges 1992. Die Großberger Böllergruppe hatte es einigen angetan. Im Festzelt gab es zwischen Georg Balk, Franz Bauer, Alois Frank und Alois Hirsch nur eins, eine solche Gruppe muss her. Dies ist auch vortrefflich gelungen und unsere 11 Böllerschützen schauen in ihren Uniformen sehr fesch aus. Die ersten kleineren Bewährungsproben war dann Fronleichnam und eine Hochzeit. Ernst wurde es dann bei den beiden großen Festen des Obst- und Gartenbauvereins Kallmünz und der Freiwilligen Feuerwehr Kallmünz im Juli 1993. Als es am Abend des Feuerwehrfestes bei der Aufführung „Feuer des Lebens“ ernst wurde, waren doch einige sehr nervös“. Ende der Aufzeichnung von Karl Hummel Sportlich immer erfolgreicher Sportlich ging es stetig aufwärts bei den Burgschützen und neben dem traditionellen Schießen mit dem Luftgewehr und der Luftpistole erweiterten sich die schießsportlichen Disziplinen ab dem Jahre 1994 beträchtlich. Regelmäßige Meisterschaften folgten in den Disziplinen KK-Gewehr, Zimmerstutzen, Ordonnanzgewehr, Unterhebelgewehr, Klein- und Großkaliberpistole/revolver, Gebrauchspistolen-/ - revolverwettbewerbe z.B. in den Kalibern .357 Magn., 9 mm Para, .44 Mag., .45 ACP etc. Die Schießdisziplinen werden immer wieder neu weiterentwickelt, wie es der Anspruch der Mitglieder erfordert. Nicht von ungefähr sagt der aktive Schießleiter Dirk Tamme u. a.: „Bei den Burgschützen werden alle Disziplinen geschossen die den Vereinsmitgliedern Spaß machen“. Als Krönung wurden die beiden Schwarzpulverdisziplinen Perkussionspistole und - revolver als fester Bestandteil der Vereinsmeisterschaft aufgenommen. Da keine vereinseigene Schießstätte zur Verfügung steht, ist der Verein angewiesen, seine Übungs- und Meisterschaftsschießen an den Schießständen anderer Schützenvereine auszutragen. Besonderer Dank gebührt hierbei den Hammerschützen Carolinenhütte in der Nachbarschaft, bei denen die Burgschützen immer gern gesehene Gäste sind. Der 1. Schützenmeister Josef Wiendl hat einen nicht erheblichen Anteil an der großartigen Aufnahme der Burgschützen in der Carolinenhütte. Die scharfen Schießdisziplinen werden bei unterschiedlichen Schützenvereinen ausgetragen, so z.B. bei den Schützengesellschaften 1859 Regenstauf, SV Post Süd Regensburg oder der HSG Regensburg. Unzählige Gaumeistertitel wurden bisher von den Vereinsmitgliedern errungen. Sogar bei den Bayerischen Meisterschaften des Oberpfälzer Schützenbundes konnten Kallmünzer glänzen. Die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften wurde zwar bisher verpasst, aber immer nur sehr knapp mit wenigen Ringen. Leider ließen sich die sportlichen Erfolge noch nicht mit der Errichtung eines eigenen Vereinsheimes krönen. Die Anzahl der Mitglieder stieg in der Zeit zwischen 1996 und 2002 von 110 bis auf die stolze Anzahl von 140 an, da die aktiven Mitglieder es teilweise schafften, ihre Kinder und auch die Ehefrauen in den Verein zu integrieren. Da es leider bis heute nicht gelang einen festen Schießstand zu bekommen, sank bis Ende des Jahres 2006 die Anzahl wiederum auf 110 Mitglieder. Viele enttäuschte Mitglieder verließen den Verein, da eine schnelle Lösung eines eigenen Vereinsheims nicht in Sicht ist. Auch die Hilfe der Gemeinde ist nicht so ausgeprägt, dass eine rasche Lösung möglich sein könnte. Ihrer Verantwortung für das gesamte Schützenwesen kommen die Burgschützen dadurch nach, dass Sie im Schützengau Burglengenfeld seit Jahren den dritten bzw. zweiten Gauschützenmeister stellen.
© 2012 - Burgschützen Kallmünz e.V. - Alle Rechte vorbehalten. Webdesign und Realisierung | IT Service and Support
Herzlich Willkommen auf den neuen Internetseiten der Burgschützen aus Kallmünz!
Herzlich Willkommen!
Burgschützen Kallmünz  gegr. 1861 e.V. Schießabend um 20 Uhr! Jeden Donnerstag